Rapper, Sänger, Songwriter, Multi-Instrumentalist, Producer, und Schauspieler JASCHA macht Musik, seitdem er denken kann. In einem jahrelangen Kreativprozess ist der aus Köln stammende Wahlberliner zu seinem ureigenen Sound vorgedrungen - einer traumversunken wie erweckend anmutenden Kreuzung aus Rap-, Pop- und Neo-Soul-Anleihen. JASCHA-Musik lebt von einlullend-quirligen Synthflächen und breiten Basslines, die abwechselnd nach Technokeller oder Sommertag klingen - aber auch vom Prinzip ‚Weniger ist Mehr‘. Zwischen auffallend stringenten Drums, reduzierten Claps, verträumten Indie-Gitarren, sanften Pianos und unaufdringlichen Streicher-Samples beweist JASCHA in den meisten seiner Tracks Mut zur Lücke; oder, besser gesagt: Mut, die eigene Stimme als mit Abstand wichtigstes Instrument zum Einsatz zu bringen. Eine gute Entscheidung, ist JASCHAs dunkle, klare, angenehme, geradezu majestätisch nachhallende Sprech- und Gesangsstimme doch unter Tausenden wiederzuerkennen. JASCHA muss keineswegs ins Mikrofon brüllen, um den Raum mit seinen energetischen Gesangsbögen, seiner bedächtigen Phonetik, seinen Vocoder-Experimenten und seinen gechillt bis ignorant geflowten Rap-Parts zu fluten. Irgendwie ist da sowieso immer Magie, Unmittelbarkeit, das Gefühl, mitten im Song zu stehen - auch, wenn der sich zurückhält.
Man muss JASCHA nicht persönlich kennen, um beim Hören seiner Lieder das Gefühl zu bekommen, freundschaftlich mit dem Newcomer verbunden, ja, engstens persönlich vertraut zu sein. Einerseits liegt das - logisch - an JASCHAs Bereitschaft, seine innersten Gedankenspiralen transparent und authentisch mit seiner Hörer*innenschaft zu teilen; andererseits aber auch daran, dass jede einzelne seiner wahlweise introspektiv-biografischen oder gedankenversunken-philosophischen Ausführungen als glaubwürdige Mutmacher zu verstehen sind. JASCHA ist kein anbiedernder Parolenklopfer und kein stumpfer Motivator - nur ein junger Mann, der in sechsundzwanzig Jahren Leben oft gefallen, noch öfter aufgestanden und mit dem Talent gesegnet ist, seine Grundpositivität in melancholisch-trübe Musik übersetzten zu können. Eben diese Grundpositivität wirkt - ähnlich wie JASCHAs ausgeprägtes Gerechtigkeitsgespür, sein reflektierter Blick auf’s Selbst und das große Ganze, sein grenzgängerischer Freiheitsdrang und sein Biss, mit dem er Träume in Wirklichkeit zu verwandeln versucht - niemals gespielt.
JASCHA trägt sein goldenes Herz auf der Zunge, seinen Lebenshunger im Blick und seine Stärken und Schwächen wie einen Bauchladen vor sich her - das zeichnet ihn, das zeichnet sein musikalisches Werk, das zeichnet jede seiner selbstformulierten, sprachgewaltigen Zeilen aus. In JASCHAs Lyrics steckt immer die Suche nach Lebenssinn und Glück, die Suche nach dem großen »Mehr […] als Cash und Girls«. Oftmals - das ist ein roter Faden, der sich durch beinahe alle Songs zieht - scheint JASCHA seine Erfüllung in der Einnahme einer Art Vogelperspektive zu finden; also beim einsamen Herumstreunen in heißkalten Nächten auf fremden Dächern und in Momenten des Ausbruchs. Parallel dazu? Kalte, zwischenmenschliche Kriege, Herzschmerz, Liebeskummer, Familiendramen, Löwenmutter, Daddy Issues, »Scherben im Bilderrahmen«. Oder Blaulicht, Blut und Rauschgift - also die Lebensrealitäten fremder Menschen, in deren Schicksale sich JASCHA emotional einzufühlen versucht. Beinahe jenes seiner Lieder verknüpft Gedanken aus der Jetztzeit mit autobiografischen Fragmenten aus JASCHAs bisherigem Leben - ein Leben voller Tapetenwechsel und Gleichzeitigkeiten.
Jascha Baum kommt 1998 in Köln zur Welt - als Sohn zweier Berufskreativer, die ihm die Liebe zur Musik quasi in die Wiege legen. Noch bevor er fließend zu sprechen beginnt, trommelt JASCHA auf Kochtöpfen. Auf ein Schlagzeug aus dem Spielzeugladen, das ihm zum dritten Geburtstag geschenkt wird, folgt bald ein echtes Drumset. Kaum ist JASCHA in der Schule, ist er Klassensprecher, Klassenclown und Schulband-Drummer und Frontman gleichzeitig. Mit »I Kissed a Girl« von Katy Perry und »Crank Dat« von Soulja Boy kauft er sich bald seine ersten beiden CD’s - seit diesem Tag schlagen ein Pop- und ein Hip-Hop-Herz parallel zueinander in JASCHAs Brust. Als er zehn Jahre alt ist, bricht sein Elternhaus in zwei Teile - plötzlich lebt JASCHA mit seiner Mutter und seiner Schwester zwischen Deutzer Bahnhof und »Chlodwigplatz« in der Kölner Innenstadt. Während sich sein Vater Hals über Kopf an die Ostsee verzieht, schlittert JASCHA in eine chaotische, eine wilde, eine prägende Lebensphase. Zwischen schiefer Bahn und nächtlichen Streifzügen durch die Domstadt, erster Liebe und erstem Verlorengehen, Breakdance, Halfpipes und Graffiti entdeckt JASCHA seinen unbändigen Freiheitsdrang. Mit vierzehn bringt er sich auf eigene Faust das Produzieren bei, parallel entsteht der erste selbstgeschriebene, da noch englischsprachige Songtext.
Ein Jahr später blüht JASCHA als Schauspieler auf - und zwar auf größtmöglicher Bühne. Seine erste Rolle ist direkt eine Hauptrolle - in einem Kinofilm, in dem sich unter anderem auch Anna Thalbach und Benno Fürmann die Ehre geben. Von seiner ersten Filmgage kauft sich JASCHA - wie könnte es anders sein – neues Equipment für sein Homestudio. Bald bricht er der Kunst und einem Praktikum bei einem Musikvideo-Produzenten zuliebe sein Abitur ab. In den Folgemonaten - JASCHA ist jetzt ungefähr zwanzig - knüpft er etliche Kontakte in die bundesdeutsche Musiklandschaft. Danach, endlich: Erste deutschsprachige Lyrics auf selbstgebauten, stetig professioneller werdenden Beats. 2020 zieht JASCHA - obgleich er seine Heimatstadt Köln bis heute stolz auf seinem Motorradkennzeichen repräsentiert - nach Berlin. Er lebt ein ganzes Jahr lang in einer zum Musikeratelier ausgebauten Garage in Lichtenberg, feiert immer neue Erfolge als Schauspieler und arbeitet maximal ambitioniert am Projekt ‚Musikkarriere‘. 2022 wird das Label Jive Germany auf JASCHA aufmerksam. Auf die Vertragsunterschrift folgt ein vielbeachteter Auftritt bei Unreleased Berlin, der Feature-Song »Driveby« mit dem Kölner Senkrechtstarter Carlo5 und eine intensive Phase der musikalischen Selbstfindung - in einem Moment der unfreiwilligen Ruhezeit.
2023 wird JASCHA von immer wiederkehrenden Mandelentzündungen ausgebremst und zum Mit-sich-Alleinsein gezwungen. Bis zur OP 2024 schreibt er überwiegend Sad Songs, die seinen Mood widerspiegeln. Mit der Zeit beginnt er dennoch, die Zwangspause als Chance zu begreifen. Als Chance, sich intensiv mit der Musik inspirierender Leitfiguren - ja, die Liste führt von Mac Miller, Max Herre, Trettmann und Peter Fox über Kanye West, XXXTENTACION, Dominic Fike, Bakar, Jorja Smith und Fred again…- zu beschäftigen. Als Chance, einen Reset zu vollziehen. Als Chance, die Essenz seiner Kunst für sich zu filtern, den nächsten Schritt zu gehen und als beste Künstlerversion seiner selbst aus der persönlichen Krise hervorzugehen. Eben das ist JASCHA gelungen: In den vergangenen Monaten sind etliche, beachtlich erwachsene Songs aus seiner Feder geflossen, die sämtliche Experimente aus der Vergangenheit auf lyrischer, musikalischer und gesamtästhetischer Ebene hörbar in den Schatten stellen. Auf lange Sicht möchte JASCHA - na klar, er ist ja Musik-Nerd - ein Album veröffentlichen. Bis dahin wird er seinen Namen mithilfe für sich stehender Singles weiter publik machen.