Paula Engels veröffentlicht ihre neue Single "560 km"
Einsam, das kann jeder überall sein. In „560 km“ singt Paula Engels mit einer so feinen Melancholie von diesem Gefühl, dass es einen umhaut. Die neue Single, die bei Jive Germany erscheint, zeichnet das Bild von Distanz, die verunsichert, weil Bekanntes weggerückt ist und plötzlich auch aus der Nähe fremd wirkt, während alles Neue, das aufregend ist und die Welt bedeutet, nicht das echte Zuhause ist. Wer man wo ist, das verschiebt sich plötzlich, verwirrt: „Fühl mich nirgendwo richtig und das fucked mich ab“. Erwachsenwerden bedeutet manchmal auch, nur noch selten dort zu sein, wo die Familie ist. Welten entstehen, die nicht unmittelbar miteinander verbandelt sind. „Da ist keiner mehr, der sieht, keiner mehr, der fragt, wie mein Tag war“. Der Text, der von Traurigkeit spricht, ohne sie zu erwähnen, der über das Gefühl, sich vielleicht ein bisschen verloren zu haben, erzählt, sich fremd zu fühlen, geht tief: „560 km“ öffnet eine Innenwelt, die zerbrochen ist in einer Hülle, die glänzt. „Alle sagen, sei du selbst, doch ich check’ nicht, wer das ist“, singt Paula gleich mit dem ersten Akkord vom Piano, das den Song als puren Sound definiert: Zurückhaltend und erzählend legt es sich unter das melancholische Timbre der Sängerin.
Eine gedämpfte Stimme, die sie in der Hook zu einer fast schon zerbrechlichen Höhe treibt. Sich wirklich zu zeigen, auch in der eigenen Einsamkeit, in den Weg, den man geht, zu vertrauen, ist nicht immer leicht. „Weit weg von erwachsen und hab eigentlich gar kein Plan, was ich mach, ja / da ist keiner der versteht’, wohin ich grade geh’“, singt Paula Engels, aus einem Dazwischen, irgendwo, in dem man sucht und findet, eben auch eine Schwere, die umhergeistert und alles belegt. Hunderte Kilometer von zuhause entfernt, entfernt von sich selbst, und vom Gefühl, als Mensch, der man ist, erkannt zu werden. „560 km“ erzählt von Verlassenheitsgefühlen, die einen ans Kindsein erinnern, vom Herauswachsen und Erwachsenwerden, das manchmal verwirren kann. Noch nicht hier, nicht mehr dort. Zärtlich nimmt die Musikerin an die Hand und führt einen mit Tränen, die aufsteigen, durch die Verses, die alles zeigen. Paula Engels gibt nicht vor, Lösungen zu haben oder sich gleich wieder aus der Dunkelheit kämpfen zu können. Vielmehr gesteht sie uns zu, sich klein zu fühlen, ziemlich einsam, ganz ohne geglaubte Orientierung, und das alles, als genau das, was es ist, anzuerkennen: schmerzlich.